Was bedeutet KfW-Effizienzhaus konkret?

KfW-Effizienzhaus

Ein KfW-Effizienzhaus ist ein technischer standard, den die Kreditanstalt Wiederaufbau zur Einordnung von gebäuden nutzt. Die Werte zeigen im vergleich zum gesetzlichen Referenzgebäude nach GEG, wie energieeffizient ein Bauwerk ist. Je niedriger die Kennzahl, desto höher die Energieeffizienz.

Zu den relevanten Kennzahlen zählen der Primärenergiebedarf und der Transmissionswärmeverlust. Der Primärenergiebedarf umfasst Heizen, Lüften und Warmwasser sowie vorgelagerte Prozesse zur Bereitstellung von Energie. Der Transmissionswärmeverlust beschreibt, wie viel Wärme über die Gebäudehülle verloren geht.

Eine gute Dämmung und moderne Wärmeschutzfenster reduzieren diese Verluste. Ebenso beeinflusst die Anlagentechnik das Ergebnis, sodass Hülle und Technik zusammenwirken müssen, damit Ihr haus eine bessere Einstufung erreicht. Die klare Einordnung erleichtert Planung, Finanzierung und Antragstellung bei Förderprogrammen.

KfW-Effizienzhaus kurz erklärt: technischer Standard und Einordnung

Mit dem Effizienzhaus-Standard lässt sich die Energieeffizienz eines Gebäudes klar messen und vergleichen. Die Kennzahl zeigt in einem einzigen wert, wie das geprüfte Bauwerk gegenüber einem GEG-Referenzgebäude abschneidet.

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Die Zahl ergibt sich aus der Kombination von Primärenergiebedarf und Wärmeverlusten über die Hülle. Niedrigere Zahlen bedeuten geringeren Energieeinsatz im Betrieb.

  • Die wichtigsten kriterien sind Primärenergie und Transmissionswärmeverlust.
  • Gesetzliche vorgaben im GEG liefern die Referenzwerte für neubauten.
  • Ein konkreter Wert (z. B. 40, 55, 70) beschreibt das Verhältnis zum Referenzstandard 100.

Bei der Bewertung fließt die energetische Gesamtleistung des gebäudes ein, nicht nur einzelne Bauteile. So erkennen Sie auch, wie die Einstufung die Förderfähigkeit beeinflusst.

Kriterien zur Einstufung: Primärenergiebedarf und Transmissionswärmeverlust

Für die Einstufung eines Hauses zählen vor allem zwei technische Kennzahlen, die den Energieverbrauch und die Wärmeverluste beschreiben.

Primärenergiebedarf: gesamter Energieaufwand von der Quelle bis ins Haus

Der Primärenergiebedarf umfasst den durchschnittlichen Bedarf für Heizen, Lüften und Warmwasser.

Er berücksichtigt zusätzlich vorgelagerte Prozesse wie Bereitstellung und Anlieferung von Strom, Gas oder Fernwärme. Diese Größe bildet die basis für die Einstufung und wird rechnerisch aus dem Verbrauch und den Umwandlungsfaktoren ermittelt.

Transmissionswärmeverlust: Verluste über die Gebäudehülle minimieren

Der Transmissionswärmeverlust beschreibt, wie viel Wärme über die gebäudehülle verloren geht.

Gute dämmung und moderne wärmeschutzfenster senken diese werte deutlich. Auch Anschlussdetails und die Qualität der Ausführung beeinflussen den Kennwert.

  • Der Primärenergiebedarf verbindet Haushaltsverbrauch und vorgelagerte Prozessketten.
  • Die gebäudehülle bestimmt, wie viel Wärme ungenutzt verloren geht.
  • Bei der Bewertung wirken Hülle und Anlagentechnik zusammen und entscheiden über die Einstufung des gebäudes.

Nachweise durch qualifizierte Energieexpertinnen und -experten sind erforderlich, damit beide Kennzahlen korrekt bilanziert werden.

KfW-Effizienzhaus: Stufen, Klassen und ihre Einordnung

Die Wahl einer Stufe und zusätzlicher Klassen bestimmt, wie Ihr Gebäude im Vergleich zum GEG-Referenzwert 100 eingestuft wird. Das beeinflusst Planung, Förderung und technische Vorgaben direkt.

Von 40 bis 85 sowie Denkmal: Einordnung gegenüber dem Referenzwert

Die Stufen 40, 55, 70 und 85 geben den Primärenergiebedarf relativ zum Referenzgebäude (100) an. Je niedriger die Zahl, desto geringer der Energiebedarf.

Für Neubau sind oft bessere Stufen erreichbar. Bei Bestand ist die Einstufung 70 oder 85 häufiger realistisch, da Mauerwerk und Fenster begrenzen.

Erneuerbare‑Energien‑Klasse

Die EE‑Klasse erhalten Sie, wenn mindestens 65 % des Energiebedarfs durch erneuerbare Energien oder unvermeidbare Abwärme gedeckt sind. Diese Klasse kann zu höheren Förderkonditionen führen.

Nachhaltigkeits‑Klasse (NH)

Die NH‑Klasse setzt die Erfüllung des staatlichen Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude voraus. Erfüllte Kriterien verbessern die Förderfähigkeit und beeinflussen Kreditrahmen sowie Tilgungszuschuss.

  • Stufen und Klassen zusammen strukturieren die energetische Zielplanung.
  • Vorgaben und Nachweise von Energieexpertinnen sind für Anträge erforderlich.
  • Die Kombination aus Stufe und Klasse entscheidet über mögliche Förderkonditionen.

Maßnahmenpakete für Sanierung und Neubau

Ein abgestimmtes Paket aus Dämmung und moderner Technik macht die Zielstufe planbar. Sie kombinieren bauliche und technische Maßnahmen, um den Energiebedarf deutlich zu senken.

Gebäudehülle optimieren

Verbessern Sie Dämmung an Dach, Außenwand und Keller als ersten Hebel. Typische Werte für Effizienzhaus 55 EE sind:

  • Außenwanddämmung ca. 18 cm
  • Dachdämmung ca. 24 cm
  • Kellerdämmung ca. 10 cm und Fenster mit Dreifachverglasung

Der fachgerechte Einbau der Bauteile ist entscheidend für die Wirksamkeit.

Anlagentechnik

Setzen Sie auf eine Wärmepumpe als zentrale Heizung. Eine Sole‑Wasser‑Wärmepumpe kombiniert sich gut mit Lüftung mit Wärmerückgewinnung.

Hydraulischer Abgleich und eine moderne heizungsanlage sorgen dafür, dass die Technik effizient arbeitet und der Energieeinsatz sinkt.

Ganzheitliches Konzept

Die Summe abgestimmter Maßnahmen wirkt stärker als einzelne Eingriffe. Planen Sie die Baumaßnahmen gemeinsam mit einer energetischen Fachplanung.

  • Qualitätsnachweise sichern Förderfähigkeit und Leistung.
  • Die Kombination aus Hülle und Technik verbessert Komfort, Schallschutz und Werterhalt.
  • Für den EE‑Status müssen mindestens 65 % des Bedarfs durch erneuerbare Energie oder Abwärme gedeckt sein.

Förderung im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude

Die Bundesförderung effiziente Gebäude bündelt Kredite und Zuschüsse, damit Sie energetische Vorhaben planen und rechnen können.

KfW‑Programm 261: Kreditrahmen für Wohngebäude

Im Programm 261 können Sie einen kredit für Kauf oder Sanierung eines Effizienzhauses erhalten. Der Kreditrahmen liegt bei 120.000 € oder 150.000 euro je Wohneinheit.

Tilgungszuschuss und Baubegleitung

Der tilgungszuschuss reduziert die Restschuld. Seine Höhe richtet sich nach der erreichten Effizienzhaus‑Stufe.

Für energetische Fachplanung und Baubegleitung gibt es zusätzliche Kredite von 4.000 bis 40.000 € und einen zuschuss von bis zu 50 %, maximal 20.000 €.

Klimafreundlicher Neubau 297/298

Das Programm 297/298 bietet kredit für Bau oder Kauf neuer wohngebäude. Verfügbar sind 100.000 € oder 150.000 euro pro Wohneinheit. Die Anträge laufen über eine durchleitende Bank.

  • Förderung erleichtert die Kalkulation Ihrer Gesamtinvestition.
  • Kombinieren Sie kredit und zuschuss, prüfen Sie Nachweise frühzeitig.
  • Eine Abstimmung mit der Bank verkürzt Bearbeitungszeiten.

Voraussetzungen, Nachweise und Ablauf

Bevor Sie mit Bau oder Sanierung starten, müssen bestimmte Formalitäten und Nachweise geklärt sein. Nur so sichert die Förderung Ihre Investition und vermeidet spätere Ablehnungen.

Antragstellung, Wohneinheit und Sanierungszeitpunkt

Der Antrag muss vor Baubeginn gestellt werden. Reichen Sie alle Unterlagen vollständig bei der durchleitenden Bank ein.

Als Wohneinheit gilt ein abgeschlossener Bereich mit eigenem Zugang plus Anschlüssen für Küche und Bad/WC. Eine Einliegerwohnung zählt nur, wenn sie abgeschlossen ist.

Bei einer Sanierung zählt die Anzahl der Wohnungen nach Abschluss der Maßnahmen. Planen Sie daher die Aufteilung frühzeitig.

Energetische Fachplanung und Baubegleitung

Energetische Fachplanung und Baubegleitung sind förderfähig. Die Auszahlung erfolgt auf Basis der Bestätigung durch qualifizierte Expertinnen und Experten.

Halten Sie Nachweise bereit: Prüfberichte, Messprotokolle und Abrechnungen. So können Sie Ihren Anspruch auf Zuschüsse prüfen und in Anspruch nehmen.

  1. Stellen Sie Antrag vor Baubeginn.
  2. Sichern Sie Bestätigungen und Nachweise durch Expertinnen.
  3. Leiten Sie den Antrag über die Bank an die Kreditanstalt Wiederaufbau weiter.
  4. Dokumentieren Sie die Bauphase für eine reibungslose Auszahlung.

Praxisnähe: Beispiele, Vergleichswerte und Einordnung

Anhand typischer Schritte erkennen Sie schnell, welche Maßnahmen den größten Effekt auf den energiebedarfs haben.

Beispielhafte Sanierungsschritte auf dem Weg zu Effizienzhaus 55 EE

Ein beispiel für eine schrittweise sanierung beginnt bei der Hülle: Außenwanddämmung ca. 18 cm, Dachdämmung ca. 24 cm und Kellerdämmung ca. 10 cm.

Fenster mit Dreifachverglasung und eine Sole‑Wasser‑Wärmepumpe komplettieren die Technik. So sinkt der Energiebedarf deutlich und die Voraussetzungen für die EE‑Klasse (≥65 % erneuerbare Energien) werden realistischer.

  • Wir zeigen ein praktisches beispiel für die Reihenfolge von Maßnahmen.
  • Sie sehen, wie energetische sanierung Hülle und Technik kombiniert.
  • Vergleichswerte aus der Praxis helfen bei Planung und kauf sanierter Objekte.
  • Förderung lässt sich über Programm 261 einbinden; für neubau bietet Programm 297/298 Unterstützung.

Prüfpunkte vor Baubeginn: Nachweise für Dämmung, Angaben zur Wärmepumpe und bestätigte EE‑Anteile. So sichern Sie, dass die Ziele erreichbar bleiben.

Fazit

Das Effizienzhaus‑Konzept verbindet technische Vorgaben mit konkreten Förderszenarien für Ihre Immobilie.

Die Stufen zeigen den relativen Primärenergiebedarf gegenüber dem GEG‑Referenzgebäude. EE‑ und NH‑Klassen können die Förderung verbessern; ein Tilgungszuschuss senkt die Restschuld.

Für Sanierung und Kauf steht das Programm 261 bereit (Kredit bis 150.000 euro je Wohneinheit). Für Neubau bieten die Programme 297/298 passende Kredite.

Wichtig: Stellen Sie den Antrag vor Baubeginn und sichern Sie sich Bestätigungen durch energetische Fachplanung und Baubegleitung. Gut geplante Maßnahmen an Gebäudehülle und Technik sind der Schlüssel zur gewünschten Energieeffizienz.

Verfasst von Redaktion

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