Studenten vs. Rentner: kleine Wohnungen sind gefragter denn je!

Ein völlig neues Kapitel im Kampf der Generationen wird aufgeschlagen. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um Verhaltensregeln oder Gelenk schonende Sportarten, sondern um die Suche nach geeigneten Immobilien. Die Rede ist von kleinen Wohnungen, die häufig nicht viel größer als 30 Quadratmeter, zentral gelegen und keinesfalls zu teuer sind. Erschwerend kommt hinzu, dass junge Berufstätige und Pendler an Wohneinheiten mit ähnlichen Kriterien interessiert sind.


Ein überdurchschnittlich hoher Anstieg an Mieten

Die Vielzahl potentieller Mietinteressenten führt dazu, dass Mieten für derartige Objekte im Vergleich zu anderen Immobilien wesentlich deutlicher gestiegen sind. Die wachsende Zahl an Rentnern und Studenten, der ein geringerer Anteil an Studentenwohnungen in Wohnheimen gegenübersteht, führt zu einem markanten Ungleichgewicht. Logische Konsequenz: die angespannte Immobiliensituation verstärkt sich in Universitätsstädten drastisch. Insbesondere in Städten mit kostenintensiven Studentenwohnungen reduziert sich das Angebot an staatlich geförderten Wohnheimen auf ein Minimum.

Die Mietpreise in Berlin boomen

Der Blick auf die Entwicklung in Deutschlands elf größten Groß- und Universitätsstädten lässt erkennen, dass die Mieten in Berlin am meisten gestiegen sind. Seit 2010 haben sich die Mietkosten um 30 Prozent erhöht: mittlerweile müssen Studenten für ein kleines Appartement in Berlin knapp 400 Euro entrichten. Auch wenn die Mieten in München nicht so stark gestiegen sind, sind die Haltungskosten für ein adäquates Wohnobjekt mit einem Preis von 580 Euro warm in der Metropole noch wesentlich höher. Auch für kleine Wohnungen in Frankfurt oder Stuttgart müssen Mieter für ähnliche Objekte mit Durchschnittspreisen von 505 bzw. 474 Euro relativ tief in die Tasche greifen.

Ein WG-Zimmer ist nur unwesentlich günstiger


Die schlechte Nachricht für Studenten ist, dass die Kosten für den Aufenthalt in einer Wohngemeinschaft nicht wesentlich geringer sind. Ein unmöbliertes Zimmer wird in München noch immer mit 530 Euro oder in Frankfurt mit 447 Euro in Rechnung gestellt. Völlig andere Mieten werden für ein WG-Zimmer in Chemnitz 216 Euro sowie Wilhelmshaven für 230 Euro verlangt. Generell hat sich der standardisierte Mietpreis in Universitätsstädten zwischen 2012 und 2016 um 20 Prozent erhöht.

Rentner und Berufstätige bevorzugt!

Experten prophezeien schon jetzt, dass sich diese Situation in den folgenden Jahren noch drastisch verschlimmern wird. Erschwerend kommt hinzu, dass Studenten im Wohnungskampf mit jungen Erwerbstätigen oder Rentnern aufgrund fehlender Bonität häufig den Kürzeren ziehen. Die einzige Möglichkeit besteht nach Ansicht von Immobilieninsidern darin, dass Investoren und Entwickler neue Lösungen zur Errichtung kleiner Haushalte finden müssen.

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